GRUBENWASSER
Der aktive Steinkohlenbergbau im Ruhrrevier wurde bekanntlich Ende 2018 mit Schließung des letzten Bergwerks Prosper/Haniel in Bottrop endgültig eingestellt. Im Zuge der gesamten Stilllegung des Bergbaus beabsichtigt die RAG als Betreiber der letzten Bergwerke im Ruhrrevier u. a. eine nachhaltige Veränderung ihrer Grubenwasserhebungen mit einer Konzentration der Wasserhaltungen auf wenige Standorte, die zukünftig von ihr als so genannte Ewigkeitsaufgabe noch weiter betrieben werden müssen.
Weitgehend unbekannt und auch in der aktuellen Diskussion kaum berücksichtigt sind bisher die Auswirkungen der Grubenwassereinleitungen des Altbergbaus auf die Ruhrwasserqualität. Hierbei handelt es sich um Grubenwassereinleitungen, die bis heute an diversen Stellen im Einzugsgebiet der unteren Ruhr existieren und auch in der Zukunft fortbestehen werden.
Errichtet wurden von den damaligen Bergbaubetreibern eine Vielzahl horizontale Erb- und Wasserlösungsstollen, die vorrangig der Ableitung von Grubenwasser dienten und bis heute teilweise noch aktiv sind. Von Bedeutung sind hier insbesondere die zwischen Wetter und Essen gelegenen Erbstollen-Anlagen, die hauptsächlich im 18. und 19. Jahrhundert errichtet wurden. Diese Anlagen sind heute von den damaligen Betreibern meistens aufgegeben bzw. die früheren Bergwerksgesellschaften existieren nicht mehr.
Fachbeitrag „Erbstollen und deren Auswirkungen auf die Wasserqualität der unteren Ruhr (Dr. Mathias Schöpel)
Der vorliegende Beitrag unseres Vereinsmitgliedes Dr. Mathias Schöpel beruht auf einer Daten- und Literaturrecherche des Autors für die AWWR und beschäftigt sich vorrangig mit den Grubenwassereinleitungen von einzelnen bedeutsamen Erb- und Wasserlösungsstollen und den möglichen Auswirkungen auf die Ruhrwassergüte. Es wird aber im Beitrag auch auf die geplanten Maßnahmen der RAG zum Grubenwasseranstieg im Ruhrrevier eingegangen, da diese zukünftig Einfluss auf die Erbstollenanlagen und Ruhrwassergüte haben können.
Den ausführlichen Fachbeitrag von Dr. Mathias Schöpel können Sie über nachfolgenden Link öffnen:
- Fachbeitrag „Erbstollen des Altbergbaus auf Steinkohle und deren Auswirkungen auf die Wasserqualität der unteren Ruhr unter Berücksichtigung der Grubenwassereinleitungen der Ruhrkohle AG“
(PDF-Datei öffnet in neuem Fenster – 8 MB)
Darüber hinaus hat Dr. Mathias Schöpel zusammen mit unserem Verein 2021 das Buch „Erb- und Wasserlösungsstollen im Ruhrrevier“ veröffentlicht. Nähere Informationen zum Buch finden Sie über folgenden Link:
- Buchtipp „Erb- und Wasserlösungsstollen im Ruhrrevier“
(öffnet in separatem Fenster)
Freilegung und Restaurierung des Stollenmundlochs „Herzkämper Erbstollen“
Der Herzkämper Erbstollen wurde ab 1774 als Erbstollen aufgefahren und gehörte Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts zu den wichtigsten Entwässerungsstollen des Steinkohlenbergbaus der westlichen Herzkämper Mulde. Als bedeutendes Relikt der Stollenbergbauzeit im südlichsten Teil des Ruhrreviers tritt am Mundloch noch heute Wasser aus, das unmittelbar unterhalb des Mundloches über die Rösche in den Felderbach eingeleitet wird. Um auch künftig den Wasserabfluss gewährleisten und die bauliche Substanz des Stollenmundloches erhalten zu können, hat der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten e.V. das Mundloch freigelegt und in Abstimmung mit den zuständigen Behörden restauriert. Nachfolgend finden Sie einen Bericht über die Arbeiten, sowie über die Überwachung der Wasserqualität während der Arbeiten am Stollenmundloch.
- Abschlussbericht Restaurierung Mundloch „Herzkämper Erbstollen“(Peter Otte, Sigurd Lettau)
(PDF-Datei öffnet in neuem Fenster – 2,5 MB)
- Bericht „Überwachung der Wasserqualität während der Instandsetzungsarbeiten (Dr. Mathias Schöpel)
(PDF-Datei öffnet in neuem Fenster – 2,5 MB)